Schon lange hat es kein Probewochenende für die Jungmusikanten mehr gegeben, aber am 18.Mai 2012 war es endlich soweit. Nachdem die Vorstandschaft des Fördervereins wieder vom Blutfreitag zu Hause war, ging es endlich los. 21 Jungmusikanten und 7 Betreuer fuhren Richtung Maierhöfen ins Kreisjugendheim Hohenegg, bzw. auf den Parkplatz unterhalb der Hütte. Nachdem die angekündigte Laufzeit von „mindestens 2 Stunden“ bis zum Quartier (was für die JM ganz furchtbar war!!), sich dann nur als ein 15 Minutenmarsch herausstellte, war die „lange“ Autofahrt von einer Stunde wieder verziehen.
Nach dem Bezug der Zimmer, (was Gott-sei-Dank schon im Voraus geklärt war, denn auch die „Kleinen“ wären gerne ins Matratzenlager), gab es Abendessen und um 19.30 Uhr die erste Gesamtprobe. Daniel Schmid hatte sich an die Sache gewagt, die Stücke heraus gesucht und sich bereit erklärt der Mannschaft die Stücke beizubringen. Alle Altersstufen unter einen Hut zu bringen ist bestimmt nicht leicht, aber er hatte die Bande gut im Griff. Die Großen halfen den Kleinen, sich in den Noten zurechtzufinden oder zeigten ihnen die noch unbekannten Griffe. Natürlich waren die großen Jungmusikanten unterfordert und die Kleinen überfordert, aber sie haben sich zusammen gerauft, was ja schließlich ebenso unser Ziel war.
Der Freitagabend (oder besser Nacht) stand zur freien Verfügung, was auch in allen Zimmern genutzt wurde. Es wurde gespielt, geredet, Verstecke gespielt, Chips gegessen und wir alle haben es genossen.
Am Samstagmorgen geisterten die ersten noch vor 6.00 Uhr durch die Hütte und um 8.00 Uhr fanden sich dann alle zum Frühstück ein. Der restliche Morgen wurde musiziert – gemeinsam und in den Registern, unterbrochen von Atemübungen, bei denen alle mitmachten – mal mehr, mal weniger! Nach dem Mittagessen (ganz klassisch: Spaghetti) trieben wir die Jungmusikanten in den Eistobel. Nach ein paar Metern drehte sich der Spieß jedoch um: sie sprangen voraus und wir Erwachsene hechelten hinterher (was beim zurück übrigens auch so war!)! Die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite, und so nutzten viele die Möglichkeit im Eistobel zu Baden (siehe Beweisbilder) und das Wasser machte seinem Namen alle Ehre – es war „eiskalt“. Musiker sind halt keine Weicheier!!
Zu Hause traf man sich vor dem Abendessen (was viele kaum erwarteten, denn frische Luft mach hungrig) noch mal zur Gesamtprobe im zweckentfremdeten Sportraum.
Es ging schon an die Feinheiten der Musikstücke. Daniels Masterplan ging auf: „Nach dem Forte winke ich ab – dann sind wir fertig!“
Und dann war es endlich soweit: Hüttenabend. Die Kleinen konnten sich erst mal gar nichts darunter vorstellen, fanden es dann aber genauso spitze wie die Großen. Corinna Oberhofer und Teresa Spieler bereiteten den Abend vor. Obstsalat, Wadenraten, Gassenfußball oder Wattebobbel-Nasenweitergabe stand auf dem Programm und natürlich durfte auch das selbstgedichtete Lied nicht fehlen. Die Melodie wurde vorgegeben, genau so wie einige Begriffe.
Persönliche Anmerkung: Zeitweise musste ich mir wirklich die Ohren zuhalten, weil sich die verschiedenen Mannschaften über ihren Sieg so lautstark gefreut haben, das das ganze Zimmer dröhte und das ganze bei einer Zimmerhöhe von 1,90 m.!!
Pünktlich zur zweiten Halbzeit des Champions League Finales FC Bayern München gegen FC Chelsea London wurde der Sieger gekürt! Im Fernsehraum ging die Party dann weiter. Das die Münchner verloren, tat der Stimmung keinen Abbruch (na ja,vielleicht ein wenig, aber nicht nennenswert). Wem es zu laut wurde (mir zum Beispiel), machte mit Ligretto oder Uno weiter. Und jeder Jungmusikant aktivierte noch einmal seinen geheimen Energievorrat und machte bis in den morgen hinein weiter, denn Mamas waren ja keine in Sicht…
Am Sonntagmorgen jedoch stand niemand freiwillig auf! Die Großen, im Matratzenlager, rissen wir alle aus dem Tiefschlaf, wenn wir das geahnt hätte… (hätten wir uns was ganz besonderes einfallen lassen, den „Attackeruf“ mit der Trompete, oder so…)
Nach dem Frühstück wurde noch mal geprobt, wieder unterbrochen von einer kleinen Einheit „Hallo-Wach-Gymnastik“. Unser Musikvorstand Johannes Hepp und seine Freundin nutzten das wunderbare Wetter und besuchten uns am späten Vormittag mit dem Motorrad. Zum ersten Mal hatten die Jungmusikanten Zuhörer und bekamen Applaus!!! Noch etwas ungewohnt von diesem Zuspruch meinte Johannes: „Daran müsst ihr euch gewöhnen!“ Müde und zufrieden mit ihrer Leistung packten die Jungmusikanten langsam ihre Instrumente und ihre restlichen „sieben Sachen“ ein. Gestärkt (Schnitzel, Pommes, Salat und Eis!) luden wir wieder die Autos und den Hänger (nochmals Danke an die Fam. Schmid für den Hänger, ohne den wären wir ganz schon aufgeschmissen gewesen) mit gefühlten 100 Taschen voll. Noch einmal mussten die Jungmusikanten zum Parkplatz (besagte 20 min., manche in 10 min.) laufen, um dann ins Auto zu sitzen und die Augen zu zumachen.
Wie die Kinder das Probewochenende fanden, fragen Sie sich? Der Kommentar: „Nächstes mal geh ich wieder mit!“ sagt doch alles, oder?
Simone Schwägler