Bericht von Rudi Martin – erschienen am 16. Dezember 2019 in der Schwäbischen Zeitung
Es gehört längst zur guten Tradition des Musikvereins Concordia Michelwinnaden, dass am Vorabend des dritten Advents das Jahreskonzert abgehalten wird. Der heimische Burgsaal war da stets proppenvoll. Da für dieses Jahr ein Doppelkonzert mit der Unterschwarzacher Musikkapelle vorgesehen war, musste wegen des beschränkten Platzangebots in der Burg in die Stadthalle Bad Waldsee ausgewichen werden. Ein richtiger Entschluss, denn auch die Stadthalle war selbst im Bereich der Empore voll besetzt.
Der Vorsitzende des gastgebenden Musikvereins Michelwinnaden, Johannes Hepp begrüßte die große Gästeschar, zu der auch die Ortsvorsteher Silvia Schmid (Unterschwarzach) und Frieder Skowronski (Michelwinnaden) sowie vonseiten der Stadt Lucia Vogel in Vertretung von Bürgermeister Roland Weinschenk und vom Blasmusikreisverband Peter Zauner gehörten. Bestaunt von den Gästen wurde der mit viel Liebe angefertigte Saal- und Tischschmuck. Souverän, charmant und sehr informativ führten die beiden Moderatorinnen Diana Heine (Unterschwarzach) und Martina Nunnenmacher (Michelwinnaden) je durch eine Konzerthälfte.
Einträchtig harmonisch und abwechslungsreich
Mit dem Motto „Gold und Silber“ war eine gute Wahl getroffen worden. Die rund 90 mitwirkenden Musizierenden zeigten sich bestens vorbereitet. Sie machten ihren Vereinsbeinamen „Harmonie“ und „Concordia“ alle Ehre und intonierten einträchtig harmonische, abwechslungsreiche Blasmusik, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Der Musikverein „Harmonie“ Unterschwarzach als Gastverein eröffnete den bunten Konzertreigen mit dem würdevoll klingenden Konzertmarsch „Arsenal“ (Jan van der Rost). Mit der dynamischen Komposition „Beyond the Horizon“ (Rossano Galante) hatte Dirigent Manfred Bachmor danach ein Konzertwerk der Oberstufe ausgewählt, das von seinen Musikern mit Fanfarenklängen zu einem musikalischen Bild des atemberaubenden Horizonts gemalt wurde.
Auch das anspruchsvolle Werk „Der Mann mit der eisernen Maske“ von Nick Glennie-Smith, erfordete volle Konzentration. Zur Weihnachtszeit passend entführten die Musiker dann mit dem klangvollen „Ochs und Esel Blues“ (Marcel Saurer) in den Stall von Bethlehem. Als Schlussbeitrag wurde „Choreography“ von Robert Sheldon zu Gehör gebracht. Danach wurde richtig ausdauernd geklatscht und „Zugabe“ gerufen, so dass sich die Unterschwarzacher Musikanten erst nach der Zugabe mit dem „Marsch der Titanen“ (Michael Schiegg) verabschieden konnten.
Selbstsicher und temperamentvoll dirigiert
Fortgesetzt wurde das Jahreskonzert nach einer Pause mit den Gastgebern aus Michelwinnaden. Für Dirigentin Karin Michele-Klösges war es das vierte Jahreskonzert, das sie gewohnt selbstsicher und temperamentvoll dirigierte. Auch sie hatte anspruchsvolle Werke ausgesucht. Der Start mit der Ouvertüre „ Mid-West Golden Jubilee Overture“ (James Curnow) gelang recht verheißungsvoll. Mit dem von Franz Lehár komponierten Walzer „Gold und Silber“ wurde das Motto nicht nur authentisch, sondern auch ausdrucksstark interpretiert. Zu einem Höhepunkt des Konzerts sollte das Werk „ Twinkling Flutes“ (Roland Carnello) werden. Da konnten sich die Querflöten- Solistinnen Sarah Gerth, Michaela Scheerer und Milena Sigg ganz groß mit einer musikalischen Glanzleistung ins Rampenlicht stellen.
Das Stück „ Asteroid“ (Otto M. Schwarz) weckt Visionen, die sich auf eine Kollision der Erde mit einem Asteroiden in der Zukunft beziehen. Die Hintergrundgeschichte dazu las Ortsvorsteher Frieder Skowronski vor, während die Musiker das Geschehnis mit aufwühlend bedrohlichen Klängen eindrucksvoll untermalten. Ohne Zugabe durfte die Musikkapelle Michelwinnaden ebenfalls nicht von der Bühne. Mit dem mitreißenden Marsch „Siberkondor“ von Hans Felix Husadel verabschiedete sie sich die Musikkapelle Michelwinnaden und erntete nochmals tosenden Beifall.