Vorbei an der zur Weihnachtszeit hell beleuchteten Kirche führte der Weg den Besucher zur Burg, deren Eingangstor thematisch und festlich geschmückt, schon auf das Highlight im Jahresrhythmus des Musikvereines „Concordia“ Michelwinnaden einstimmte. Am dritten Adventssamstag fand hier traditionell das Jahreskonzert der Musikkapelle statt. Sechsundvierzig Musikerinnen und Musiker fieberten ihrem Auftritt entgegen. Ihre Dirigentin Karin Michele Klösges hatte ein anspruchsvolles Programm für diesen Abend zusammengestellt, sie wollte das Ihre Michelwinnadener die beim Kreismusikfest erhaltene Auszeichnung „sehr gut“ unter Beweis stellen und so waren alle ausgewählten Stücke in der Oberstufe und eines sogar in der Höchststufe angesiedelt.
Der Vorstand des Vereines Johannes Hepp begrüßte die Gäste, so die in Vertretung von Bürgermeister Weinschenk anwesende Sonja Wild, Klaus Wachter vom Blasmusikkreisverband Ravensburg, den Ortsvorsteher Frieder Skowronski und zahlreiche Vertreter der örtlichen und auswärtigen Vereine.
Martina Nunnenmacher, die seit einigen Jahren gekonnt, humorvoll und mit fundierter Hintergrundinformation zu den jeweiligen Stücken durchs Programm führte, wertete die Teilnahme des Musikvereines am diesjährigen Kreismusikfest dem Motto des Abends entsprechend durchaus als Heldentat, war doch die Dirigentin Karin Michele-Klösges mit ihren Musikern zum ersten Mal in der Einhundertvierjährigen Vereinsgeschichte in der Oberstufe angetreten und mit einem „sehr gut“ belohnt worden.
Der Einstieg in das gut zweistündige Konzert erfolgte dann „Unter Blitz und Donner“ einem von Johann Strauß Sohn komponierten Stück. Dieser hatte mit Hilfe seiner Mutter entgegen den Wünschen des Vaters eine musikalische Laufbahn eingeschlagen, was zur damaligen Zeit etwas durchaus Heldenhaftes hatte.
Mit Tirol 1809 ging es spannungsreich in drei Sätzen durch die Zeit der Tiroler Aufstandsbewegung. Der Komponist Sepp Tanzer hat in seinem Stück einige Originalthemen aus der damaligen Zeit aufgenommen und endet mit dem „Springeser Schlachtlied“.
Um die Helden der Lüfte ging es in der von Ron Godwin komponierten Filmmusik zu „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ einem beschwingten Stück bei dem die Zuhörer sprichwörtlich die Luft in Form der Pfeifenklänge um die Ohren pfiff.
In Franz von Suppés „Banditenstreiche“ nahmen die Musiker die Zuhörer mit auf eine italienische Hochzeit Mitte des 18 Jahrhunderts. Die musikalische Umsetzung der schleichenden Diebe und die operettenhaften Klänge begeisterten das Publikum, das danach mit dem Graf Zeppelin Marsch von Carl Teike in die Konzertpause verabschiedet wurde.
Pause für die Besucher nicht aber für die Musiker, denn die sorgten dafür dass alle Gäste aufs Beste bedient wurden und sich frisch gestärkt dem zweiten Teil widmen konnten.
„Symphonic Suite from Robin Hood“, ein Stück aus der Höchststufe der Blasmusik mit dramatischen Wendungen und einem Solo von Theresa Strobel an der Oboe, zeigte das ganze Können der Michelwinnadener Bläser auf.
Janina Gnand am E-Piano und Herbert Miller am Saxophon waren als Solisten die Helden des weltbekannten Queen-Songs „Bohemian Rhapsody“, den Philip Sparke für die Blasmusik umschrieb ohne dass die rhythmische und klangliche Vielfalt des Originals verloren gingen.
Louis Armstrong, die Legende der amerikanischen Musikgeschichte schlechthin, war das Medley „Satchmo!“ mit den Melodien aus „What a Wonderful World“, „Hello Dolly“, dem „St.Louis Blues“ und „When the Saints go marching in“ gewidmet. Gleich fünf Solisten Matthias Preiß (Klarinette), Tobias Schmid (Trompete), Marcus Pfeiffer (Posaune), Thomas Lemmle (Tuba) und Marcel Steinhauser (Schlagzeug) stellten beim Abschluss des Konzertes ihre Fähigkeiten unter Beweis und wurden nebst der ganzen Kapelle mit langanhaltendem Beifall belohnt.
Viel Wertschätzung zeigten die anschließenden Dankesworte von Johannes Hepp (Vorstand) und Daniel Schmid (Jugendleiter). Sie freuten sich besonders über das Engagement der Jungmusiker in den D2 und D3 Kursen während der Sommerferien und über die zwei Jungmusiker Julia Stärk und Moritz Schwägler die zum erste Mal beim Jahreskonzert dabei waren. Der an Martina Nunnenmacher mit den Worten „Blumen kann jeder“ überreichte Wurstkorb kam von Herzen. Standing Ovations für die Dirigentin und den Vorstand und der Erfolg des laufenden Jahres zeigen dass sich der große Einsatz aller bestätigt und lohnt.
Anmerkung: Der Bericht stammt von Ortsvorsteher Frieder Skowronski, welcher diesen zur Veröffentlichung in der Schwäbischen Zeitung geschrieben hat, da die SZ keinen Reporter zu unserem Konzert senden konnte. Wir möchten uns bei Frieder Skowronski recht herzlich für die Berichterstattung bedanken.