Die Oldtimerfreunde Michelwinnaden und wir hatten mal wieder richtig Glück mit dem Wetter, ich glaube Petrus wäre auch gerne mit dem Traktor gefahren, wer weiß, vielleicht tut er es ja. Aber nicht nur mit dem Wetter können wir zufrieden sein, ich glaube das Fest war rundum gelungen und die paar Tropfen am Sonntagmittag konnten uns und unsere Gäste nicht schocken, schließlich sind wir nicht aus Zucker. Die Dinge die vorbereitet werden konnten, waren gut organisiert und die „Zu-Verbessern-Liste“ ist nicht sehr lang geworden. Ca. ein Jahr vorher haben sich ein paar Männer vom Musikverein und den Oldtimerfreunden (unter dem Einfluss ihrer Ehefrauen) getroffen um sich zu überlegen, wie man was machen könnte: Essen auswählen, Getränkewagen, Garnituren und Klowagen (sehr wichtig!) reservieren, Kassen und Wechselgeld besorgen, Kinderspiele ausdenken, Gastgeschenke kaufen und einen historischen Heuaufzug bauen sind nur die augenscheinlichsten Punkte, die abgearbeitet werden mussten. Neuland war dieses Jahr der Flohmarkt, der am Samstag stattfand.
Los ging es schon am Freitagabend, und wer auf der vorbereiteten, „bestromten“ Campingwiese mit seiner mitgebrachten Übernachtungsmöglichkeit stehen wollte, musste vor 17.00 Uhr einfahren, danach gab es „nur“ noch Plätze zwischen Äpfelbäumen und Maisacker, was bestimmt auch seinen Reiz hatte. Der Freitag gehörte eindeutig den eingefleischten Oldtimerfreunden und den Michelwinnadern. Man saß gemütlich am Lagerfeuer und redete miteinander, selten hörte man ein Handygebimmel und es starrte auch niemand auf sein Display. Unterhalten wurden die Gäste unter freiem Himmel durch vom Durchautrio.
Am Samstagmorgen dann der angekündigte „sensationelle“ Flohmarkt. Etwas untypisch durch seinen späten Beginn, aber eigentlich fanden es alle angenehm nicht um 5.00 Uhr aufbauen zu müssen. Schade nur, dass der Flohmarkt wenige Besucher hatte, denn das Angebot gab wirklich alles her – von Kinderspielen und „Hausfrauenflohmarkt“ über Antik bis hin zu Ersatzteile. Vielleicht war es auch ein wenig zu heiß, aber Regen wäre auch nix gewesen. Unser Jungmusiker, mit Unterstützung ihrer Musikerfreunde aus anderen Kapellen, hatten eigens für den Samstag eine Kapelle gegründet und den Platz mit bekannten Stücken beschallt. Zuerst wollten sie von einem Wagen herab spielen und sich so durch das Festgelände ziehen lassen, dann waren es aber doch zu viele die mitspielen wollten – sie hatten auf der Ladefläche nicht genügend Platz! Es zeugt doch davon, das Blasmusikspielen Spaß macht – auch jungen Leuten!
Gegen Abend füllte sich der Festplatz. Einige Traktorkenner gaben sich dem Wettstreit hin, mehrere ausgewählte Traktoren am Motorgeräusch zu erkennen. Im Anschluß spielten die Waldseer Haderlumpen auf, etwas später öffnete die Bar und jeder hatte sein Vergnügen.
Der Sonntag begann traditionell mit dem Festgottesdienst, der heuer von Pfarrer Mattes zelebriert wurde, der sich selbst auch als „Oldtimer“ betitelte. Die Fahrzeugsegnung im Anschluss durfte natürlich nicht fehlen. Nach den Salutschüsse des Michelwinnader Kanonier Max Boos, wurden sämtliche Essens- und Getränkestände eröffnet und schnell kam es zu wartenden Schlangen. Liebe Gäste, an dieser Stelle bedanken wir uns für die Geduld die sie mitgebracht haben, wir wissen, das 10 Minuten in einer Warteschlage sich wie eine Stunde anfühlen, aber wir haben alle unser Bestes gegeben. Verkürzt wurde die Zeit der Wartenden und der anderen Gästen, durch die Münchenreuter Blasmusikkapelle. Den Jungs machte es sichtlich Spaß miteinander Musik zu machen und nicht nur mit der „Rollbahn“, kamen sie richtig in Fahrt! Da vermochte auch der Umzug vom Freiluftgelände in die Halle, denn der Regen hatte eingesetzt, sie nicht zu bremsen.
Außer, das viele Oldtimer bestaunt werden konnten, gab es Kinderspiele, ein Unimog konnte gebastelt werden, ein Acker durfte gepflügt werden oder die Fahrt mit dem Teleskoplader bescherte einem den Blick auf den Festbetrieb von oben. Aber alles hat mal ein Ende, viele Traktorfahrer begaben sich nach Kaffee und Kuchen wieder auf die Heimreise. Noch am Abend begann der Abbau, das Spülen der Bräter, das Ziehen der Absperrstangen auf der Wiese, das Saubermachen der WC-Wägen und noch viele Handgriffe mehr. Auch hier gab es viele helfende Hände. Am Montag wurde die Halle von Edmund Gresser, ohne die ein solches Fest nicht machbar wäre, wieder eingeräumt und diverse andere Utensilien wurden wieder an ihren Platz gebracht, so, dass sie zum nächsten Fest wieder griffbereit sind. Dazu möchte ich sie jetzt schon herzlich einladen: Am 3. Adventssamstag, den 14. Dezember, 20.00 Uhr gibt der Musikverein Michelwinnaden sein Jahreskonzert 2013.
Simone Schwägler